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Über d.lead

# Zurück in den Driver Seat

Die Digitalisierung zählt zu den am häufigsten verwendeten Buzzwords der letzten Jahre. Gleichzeitig beschreibt die sogenannte „digitale Revolution“ wie kaum ein anderer Begriff die grundsätzlichen Veränderungen, vor denen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft heute stehen.

d.lead räumt dabei gleich mit zwei wesentlichen Missverständnissen auf, die bei der Auseinandersetzung mit der Digitalisierung häufig anzutreffen sind, und zwar bei vielen Managern, Beratern, Politikern und Gewerkschaftern sowie selbst ernannten „Digital-Evangelisten“ gleichermaßen:

Zum einen ist die digitale Revolution keine gegebene Tatsache, die einfach so über uns hinwegrollt, ohne aktiv gestaltet werden zu können.

Darüber hinaus besitzt die Digitalisierung neben der technischen und wirtschaftlichen Dimension vor allem auch eine zutiefst menschliche Dimension. Sie verändert nämlich nicht nur unsere Produktions-, Vermarktungs- und Arbeitsweisen, sondern auch die Art, wie wir miteinander und mit der Welt umgehen.

„Die Digitalisierung ist kein Zug, der einfach über uns hinwegrollt. Sie muss aktiv gestaltet werden.“ d.lead

# Faktor Mensch

Es ist genau diese menschliche Dimension, die trotz der Technik- und Faktenverliebtheit vieler Manager darüber entscheidet, wie schnell und wie erfolgreich die Digitalisierung gelingt. Wir als Führungskräfte, Mitarbeiter und Bürger sitzen selbst im „Driver Seat“ – nicht trotz, sondern gerade wegen der neuen Möglichkeiten, die uns die zunehmende Digitalisierung, Automatisierung und die künstliche Intelligenz bieten.

Dieses Werk setzt sich genau mit diesen beiden Kernherausforderungen der Digitalisierung auseinander: Der Frage, wie man sich als Unternehmer, Führungskraft und auch als einzelner Mensch verändern muss, um die Digitalisierung erfolgreich gestalten zu können. Und mit der Frage, warum man dafür nicht nur den Umgang mit den klassischen Erfolgstreibern im Unternehmen (Strategien, Strukturen, Prozesse, IT etc.) verändern muss, sondern auch das eigene Verständnis von Führung und die im Alltag gelebte Führungskultur.

„Eine Kernfrage der Digitalisierung ist, wie wir als Menschen, Führungskräfte, Unternehmer und politische Entscheidungsträger wieder zurück in den Driver Seat gelangen.“ d.lead

# Transformation von Führung

Wir sind fest davon überzeugt, dass die Digitalisierung nur dann zum Erfolg führen kann und unser Leben tatsächlich einfacher, sicherer und lebenswerter machen wird (und nicht das Gegenteil davon), wenn wir die Art und Weise, wie wir in der Wirtschaft sowie im öffentlichen Raum Unternehmen und Institutionen führen, grundsätzlich verändern.

Diese Veränderungen müssen sich zunächst tief im System vollziehen und nicht nur an der Oberfläche in Form von Kicker-Tischen, Turnschuhen und anderen Formen der neuen Lässigkeit, die immer mehr Einzug in die Managementwelten finden. Dann gelingt die äußere Transformation umso müheloser.

„Wir brauchen eine grundsätzliche Transformation von Führung, die über die neue Lässigkeit im Management deutlich hinausreicht.“ d.lead

Dass neben der transaktionalen Management-Seite (Strategien, Ziele und Zahlen) auch die transformative Leadership-Seite (Kultur, Miteinander und Befindlichkeiten) wirkt, ist Fakt. Diese zu ignorieren – nur weil sie nicht sichtbar und bedingt messbar ist – wäre so, als würde man die Gravitation leugnen. Sie wirkt trotzdem. Ein Segler nutzt doch auch den Wind und stellt sich ihm nicht entgegen.

Das Besondere von d.lead liegt darin, dass wir Vertreter beider Seiten sind und in unserer Zusammenarbeit immer wieder miteinander gerungen und gestritten haben. Dabei haben wir erlebt, dass sich vor allem dann ein Sinn ergibt, wenn beide Seiten der Unternehmensführung – die transaktionale und die transformative – gleichermaßen Berücksichtigung finden.

# Technology follows sense

Versucht man das damit verbundene Leitbild, die Vision, die uns bewogen hat, d.lead gemeinsam zu verfassen, auf den Punkt zu bringen – trotz oder gerade wegen aller Unterschiede, die uns ausmachen – so könnte man in Anlehnung an den Architekten Louis Henry Sullivan (FFF = „form follows function“) sagen: „technology follows sense“ und nicht „sense follows technology“.

Übersetzt heißt das: Digitale Technologien müssen und sollen für die Menschen einen Sinn ergeben und nicht umgekehrt. Das tun sie jedoch nur, wenn sich unser Umgang damit ändert, nicht nur als Konsumenten, sondern auch als Produzenten und als Führungskräfte, die mit den Herausforderungen der Digitalisierung genauso konfrontiert sind wie jeder Mitarbeiter. Dieser gemeinsamen Vision ist dieses Werk gewidmet.

„Die Digitalisierung muss für die Menschen einen Sinn ergeben und nicht umgekehrt.“ d.lead

# Kreatives Sampling

d.lead ist kein klassischer Führungsratgeber. Es ist vielmehr ein kreatives Sampling vieler Puzzleteile: An manchen Stellen geben wir Antworten, an anderen stellen wir nur Fragen. Wir zitieren kluge Köpfe, die aus unserer Sicht Wertvolles zum Thema gesagt haben. Einige dieser Köpfe haben in persönlichen Gesprächen ihre Gedanken mit uns geteilt.

Und natürlich finden Sie in diesem Werk auch unsere eigenen Ideen und unser Know-how, das wir in den vergangenen 25 Jahren eigener Führungserfahrung und Beratung von Führungskräften gesammelt haben. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit und alleinige Wahrheit.

Wir sind uns des Ungleichgewichts, der sichtbaren Stilbrüche im Duktus, der Redundanzen und der Vereinfachungen an manchen Stellen bewusst.

Wir wollten jedoch lieber jetzt, wo das Thema hochaktuell ist, im Sinne von Agilität mit einem nutzbaren disruptiven Teilergebnis an die Öffentlichkeit treten, als noch ein gutes Jahr an der Perfektion zu feilen, die sich dann meist auch schon wieder überholt hat. So wollten wir uns auch die Möglichkeit erhalten, das Werk in weiteren Sprints immer wieder einmal zu aktualisieren.

Anders formuliert: Lieber ein kleiner Spatz in der Hand, der fliegen kann, als eine wohlgenährte Katze auf dem Dach, die aber den Sprung zum nächsten Dachfirst nicht mehr wagt.

Obwohl wir Bücher lieben, haben wir uns dazu entschieden, dieses Werk nicht als klassisches Buch zu veröffentlichen, sondern es, dem „Open Source“-Prinzip folgend, kostenlos ins Netz zu stellen, um damit möglichst viele Leser zu inspirieren und einen Dialog zu entfachen.

Wir sind gespannt, was Sie darüber denken und freuen uns auf Ihr Feedback:

dialog@dlead.de